Porträt Christopher Brackebusch, THW Bad Oldesloe, Respekt für Retter

Christopher Brackebusch

THW Ortsverband Bad Oldesloe

„Wir blockieren die Straße höchstens, um jemandem zu helfen.“

Wasser, Trümmer, Höhe und Wind: Das sind Gefahren, gegen die ich Ausrüstung und Übung habe. Ich wünsche mir, dass ich mich auf diese konzentrieren kann, ohne dass ich mir Gedanken um die Gefahr durch umstehende Personen machen muss.

Uns ist bewusst, dass wir auch mal den Weg blockieren oder mitten in der Nacht laut und hell sind. Das machen wir, um anderen zu helfen, um für diese Hilfe zu
üben und Personen zu schützen. Ich wünsche mir, dass eine Absperrung ernst genommen wird, dass man uns freundlich anspricht und dass wir uns voll auf die vor uns liegende Gefahr bzw. das Geschehen konzentrieren können.

Ich arbeite am Schreibtisch, da bietet das THW einen guten Ausgleich, bei dem ich etwas Sinnvolles tun kann und zu sehen, was man als Team bewegt hat, rettet die Motivation nach jedem Einsatz.

Einen meiner ersten Einsätze werde ich wohl nie vergessen. Wir sind im Winter nach einem spontanen Hagelschauer auf die Autobahn alarmiert worden, da es zu einer Massenkarambolage von mehr als drei Dutzend Fahrzeugen kam. Der Auftrag für das THW war die Ausleuchtung der Unfallstelle für den Sachverständigen. Das Bild, welches sich uns bot war sehr eindrucksvoll. Als war eintrafen, waren die Betroffenen nicht mehr vor Ort, es war also eine leere, in beide Fahrtrichtungen gesperrte Autobahn, mit vielen beschädigten Fahrzeugen, manche leicht, eine stark. Ich erinnere mich an einen Caddy mit völlig eingedrückter Frontscheibe auf der Beifahrerseite und ein Tesla, welcher wohl unter einem Klein-LKW durchgerutscht ist, woraufhin die Fahrertür sich unten an den Klein-LKW geschweißt hat. Solche Bilder bleiben hängen.